Modernisierung eines Oldie - Yamaha FZR1000 3LE Bj.1990


Im Juni 2009 beginnt das 20ste Jahr mit meiner Kilo. Daher eröffne ich hier jetzt meinen eigenen Oldie Fred. grins

Bisher ist sie, bis auf die Stahlflex Leitungen der Hydraulikanlagen (Bremsen, Kupplung) völlig serienmäßig. Das soll sich nun, dezent, ändern.

Ich will hier die Basteleien, die mit der Zeit so anfallen, dokumentieren. Vielleicht hilft ja das eine oder andere jemand, oder mir kann jemand Tipps geben.

Geplant sind vorerst folgende Arbeiten:
Federbein hinten - Gabel überarbeiten und progressive Federn von Wilbers (Auftragsarbeit beim Fachmann) - Brembo voll schwimmend vorne - Wave Scheibe hinten - Austausch aller Bremsscheiben Befestigungsschrauben gegen solche aus Titan, Gold eloxiert - austausch diverser Schrauben gegen Titan oder Alu gold eloxiert, Original Fußrasten ersetzen gegen Lukas Alu gold auf Original Halterung - austausch diverser verbogener und zerkratzter Originalteile gegen neue Originalteile

Bestellt sind alle Teile schon. Originalteile kommen von Yamaha über den örtlichen Händler, Brembo Teile ebenso, die Schrauben aus GB von Pro-Bolt, Lukas kommt aus Wr.Neustadt. Die Gabel wird in Wr.Neustadt bei MB Bike Performance gemacht, wo auch die Teile von Wilbers herkommen. Er arbeitet als Außenstelle von Wilbers.

Phase 1.
Austausch des Federbeines gegen eines von Wilbers.
Wilbers Federbein 831 Blue Line mit Behälter am Schlauch - gebaut am 2008.11.04 - abgeholt am 2008.11.11 - Einbau am 2008.11.12

Der Tausch ging recht fix, obwohl ich das zuvor noch nie machte.
Ich schildere hier mal kurz und bündig meine vielleicht etwas rustikale Methode.

Sitzbank runter, Seitendeckel weg, Auspuffhalter abschrauben, Tank hinten Schraube raus, Tank vorne Schrauben lösen. Holzkeile links und rechts unter die Gummipuffer des Tank zum Anheben, Schlauch hinten vom Tank abziehen.
Batterie raus, alle 4 Schrauben des Heckrahmen raus, Batteriekasten raus, Bodenhalter der Batterie raus, Heckrahmen wieder drangeschraubt.

Scherenwagenheber hinten zwischen Hinterrad und Heckkotflügel gesteckt und hochgedreht bis er "spannt". Federbein unten lösen, Haltebrücke unter Tank (wo der ganze Klimbim draufhängt) lösen und beiseite schieben, Federbein oben lösen. Wenn es zwickt, den Wagenheber justieren bis es nicht mehr klemmt, Bolzen raus, Schlauch des Original Federbein vom Dämpfer schrauben - Sauerei am Boden aufwischen und fluchen - Federbein raus.

Zigarettenpause und zufrieden die Schweinerei begutachten.

Wilbers Federbein reinstecken, aber so, das der Schlauch nach hinten zeigt, Bolzen oben reinschieben, Wagenheber justieren, das die untere Aufnahme passt, Bolzen rein, Muttern festziehen, Ausgleichsbehälter ungefähr in die richtige Lage hängen und schauen, dass sich das mit dem Schlauch ausgeht, Heckrahmen abschrauben, zuvor aber Wagenheber hinten raus.

Nun ergibt sich ein kleines Problem. Die untere Halterung für den Batteriekasten passt nicht mehr rein, da der Schlauch des Federbeins im Weg ist. Also lasse ich diese Halterung vorerst draußen und lasse mir über den Winter was einfallen. Ebenfalls draußen bleibt die Halterung für den originalen Ausgleichsbehälter, den braucht einstweilen keiner mehr.

Heckrahmen wieder dranschrauben und alles in umgekehrter Richtung wie zuvor wieder zusammenbauen. Eine Zigarette rauchen, fluchen, zum Baumarkt um Kabelbinder fahren und den Schlauch des Federbeins am Gepäckhalter und am Halter für die Bremsleitung fixieren, Ausgleichsbehälter am Gepäckträger rechts hinten fixieren. Werkzeug zusammenpacken - FERTIG.

Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original

V.l.n.r.: Übersicht über die Baustelle - Holzkeile zum Anheben des Tank - Das beinahe 20 Jahre alte Federbein - Das neue Wilbers, eingebaut - Externer Behälter mit Einstelleinheit



2008.11.13: Neue Scheibe für Verkleidung erhalten. Die alte Scheibe hat einen Sprung. Behalte ich aber als Reserve. Wir schön poliert und aufgehoben.

2008.11.18: Alle bestellten Schraubensätze Titan + Alu von Pro-Bolt erhalten. Schrauben Tankdeckel gold eloxiert montiert.

2008.11.19: Verkleidung demontiert. Gabelholme ausgebaut. Nehme ich morgen mit nach Wr.Neustadt. Dort wird sie überarbeitet und mit progressiven Gabelfedern von Wilbers ausgestattet.

Bei der Demontage der Verkleidung kam übles zum Vorschein. Die Seitenteile sind ganz in Ordnung, aber das Oberteil ist an mehreren Stellen gebrochen. Bin schon dabei, das Forum auf alle brauchbaren Fred bzgl Rep. einer Verkleidung zu durchsuchen. Ich hab ja Zeit.

Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original



Da steht sie nun, die Gute. Jetzt müssten in der Zwischenzeit die Bremsen kommen, dann könnte ich gleich die Arbeit fortsetzen.  Aber die Reparatur der Verkleidung wird mich eh in Trab halten.

2008.11.21 : Bremsscheiben vorne, neuer Bremshebel und Schalthebel erhalten.

Kiomisch, wie ein Händler das Wort BREMBO überhören kann, wo das Zeug doch so teuer ist.
Ich hatte ausdrücklich für vorne voll schwimmende Bremsscheiben von BREMBO geordert. Heute, als ich die Schachteln in die Hand bekam, lese ich "EBC Pro lite Disc System" und frage, was das den ist???
"Deine Bremsscheiben, was den sonst?", war die Antwort.
Das ich die Scheiben von Brembo wollte, hatte er einfach überhört. Mich wunderte allerdings, dass sie einfach nach eigenem Ermessen bestellen, ohne den Kunden zu fragen, was er den will.
Nach genauerem Nachforschen, wie gut die den sind ließ ich es dann dabei bewenden. Rennen fahre ich ja nicht damit.

Hier sind also die guten Stücke:

Click = Original

2008.11.21 : Bremsscheiben vorn verbaut.
So eine ehlende Kacke. Ist den das möglich????
Hab mir das Vorderrad ins Haus geholt und die Bremsscheiben abgebaut. Bei 2 Schrauben kam sofort, beim einsetzen des Werkzeuges, der Verdacht auf, da stimmt was nicht. Ich hatte an der Kilo die dritten Bremsscheiben drauf, die erste Garnitur war nach 4500km im Eimer, die zweite nach 12000km. Der 3. Satz wurde im Zuge einer Generalsanierung bei 28000km verbaut. Die beiden ersten Sätze waren ermaßen verzogen, das man damit nicht mehr fahren konnte. Der 1. Satz ging auf Garantie, die beiden anderen Sätze auf meine Rechnung. Seitdem bin ich vorsichtiger beim Bremsen. Geht ja um nix, außer ums Geld.
Beim letzten Wechsel, der in der Werkstätte gemacht wurde, haben diese Ärsche mir 2 Schrauben vernudelt, aber nix gesagt.
Keine Chance, sie aufzubringen. Waren sofort rundgenudelt. Was nun, sprach Benzin, schnappte das Vorderrad und ging in den Keller (aber nicht zum Weinen!)


Einen Inbusschlüssel gesucht, den ich opfern konnte, die Felge mit alten Decken eingehüllt, die Nabe abgedeckt und die Schweißerei angeworfen. Bruzel bruzel, und den Inbus an die Schraube geschweißt.


Dann, natürlich, die Schraube, die nun leicht herausging, da ja auch das Loctide warm wurde, vom Schlüssel geflext und die selbe Prozedur nochmals.

Anschließend wieder rauf ins Zimmer, die Titanschrauben fein eingeschmiert, in die Löcher damit und mit dem Drehmomentschlüssel fein säuberlich angezogen. Somit wären jetzt neue Bremsscheiben drauf. 

Click = Original Click = Original
Hier eine dieser abgenudelten Schrauben. Rechts: Eine der Originalen und die neuen Bremsscheiben. lechz.gif:



Ich hab die Maske und einen Seitenteil repariert. Nico wird aber keine Freude haben, denn ich hab das nicht in der Werkstatt machen lassen, ich hab das in Heimregie gemacht. Mich hat einfach nicht angesehen, dass ich die Teile anschleifen soll. Die Gefahr der Verhunzung oder gar Vernichtung war mir zu groß.

Ich hab an der Frontmaske das abgebrochene Teil mit Loctite Superkleber Plastik geklebt. Beide Seiten mit dem Aktivator bestreichen, abtrocknen lassen, eine Bruchseite (nach Gefühl ausgesucht) mit Kleber bestrichen, dann die Teile mit der Hand wenigstens 1 Minute zusammengepresst und dann bei Zimmertemperatur einige Tage unberührt liegen lassen.

Hab das jetzt einfach mal vorsichtig probiert, Das scheint zu halten wie neu. 
Schaut an der ehemaligen Bruchfläche wie geschweißt aus. Ich werde die Teile an der Innenseite noch zusätzlich, sicherheitshalber, da sie ja insgesamt etwas brüchig sind, mit Leinentape sichern. Sieht ja keiner.

Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original

Die linken beiden Bilder sind das Verkleidungsteil rechts, das Gegenstück zum Teil mit dem Benzin Schalter, der sich auf der linken Seite des Motorrades befindet. Aufnahme außen und innen.

Bild 3+4 zeigen den ehemals abgebrochenen Ausleger der Frontmaske auf der linken Seite. Die Teile sind sehr schön fugenfrei zusammengefügt. Ein ganz kleiner Ausbruch besteht noch, den ich allerdings so lasse, da er bei montierten Spiegeln und Scheibe nicht zu sehen ist. Der Bruch lag unter der Befestigung des Spiegels. Auch hier werde ich an der Innenseite Leinentape als Stütze verwenden. Außerdem wird hier an dieser Stelle alles vom "Geweih", der Stütze des Verkleidung, gehalten. Diese wird erst bei der Montage sorgfältig so gebogen, das alles wieder absolut spannungsfrei befestigt werden kann.
Spannungen dürften diese Brüche verursacht haben.

Die Halterung am Bild rechts außen ist leider bei einem Sturz vor 10 Jahren gebrochen. Ich werde versuchen, den Teil zu rekonstruieren. Ich hab ja Zeit dazu, denn ich hab diese beiden Seitenteile auch neu bestellt. Aber ich will jetzt versuchen, die Fertigkeit zu erlangen, diese Teile auch wirklich reparieren zu können, denn es wird der Tag kommen wo es diese Teile nicht mehr gibt.

2008.12.03 : Ausbau der Lenkkopflager

Vorbereitung: 2 Unterstellböcke, auf denen ich normal ein Brett gespannt hab um die Ski zu präparieren.
Ein Seil, das sich möglichst nicht längt. Alternativ eine Repschnur aus dem Bergsport.
Ein 4Kant Formrohr zum "aufhängen", kommt quer über die Unterstellböcke. Zur Sicherheit hab ich noch eine Autofelge unter den Auspuff gelegt und die restliche Distanz mit Holzbrettchen geschlossen, für den Fall das die "Aufhängung" nachgibt.

Nachdem das Motorrad vorne aufgehängt war, montierte ich all das Zeug ab, das im Weg war, dann das Sicherungsblech der Sicherungsmutter, die Muttern lösen und die untere Gabelbrücke abnehmen.
Mit dem Dremel und einer kleinen Schleifscheibe die Lagerschalen oben und unten einschneiden, bei den dafür vorgesehenen Ausnehmungen mit einem Meißel abwechselnd 3x links und rechts drauchklopfen, FERTIG. 

Am meisten Widerstand leistete die Lagerschale an der unteren Gabelbrücke. Die hab ich zuerst zerschliffen und dann mittels Meißel und Schraubenzieher runtergehebelt. Das wars.

Ohne Vorbereitungszeit ist das alles eine Arbeit auf max. 15 Minuten und es geht ohne jegliche Gewalt und ohne Schweiß. 
Stefan (@hai-raider), danke für den Tip mit dem Tremel (hab ich in einem Fred gelesen). Das funzt super. Wie beim Zahnarzt. 

Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original



2008.12.02 : Die neuen Verkleidungsabdeckungen links und rechts sind heute gekommen. Somit kann ich die reparierten als Ersatz aufheben. 

2008.12.10 : Lenkkopflager und Kettenschutz angekommen. 

2008.12.11 : Lenkkopflager einbauen und die Kilo wieder auf die eigenen Beine stellen.

Der Wettergott hatte es heute gut mit mir gemeint.
Ich hab eh schon schlecht geschlafen, weil ich wusste, da liegt ein Paket wo die neuen Lager drinnen sind. Am Morgen dann auch noch Temperaturen über dem Gefrierpunkt.
Das ist Schrauberwetter.

Werkzeug, Kabel, Teile und all den Klimbim in die Garage geschleift und los gings: Zuerst den Fön unter die Kilo gestellt und auf 260C° gestellt, damit sich das Lenkkopfrohr mal gemütlich aufwärmt, einstweilen alles hergerichtet.
Zuerst die Lagersitze fein säuberlich gereinigt und die neuen Ringe probiert. Passte auf Anhieb perfekt, keine Nacharbeiten nötig. Es war weder ein Grat vorhanden noch etwas beschädigt.
Mit dem Föni dann intensiver vorgewärmt und immer schön die Lagerschale des unteren LKL mitgewärmt, damit alles schön warm wird. Dann die Handschuhe angezogen, den Lagerring mit Loctite eingeschmiert, dann den Ring in die Passung geschoben, die alte Lagerschale verkehrt draufgesteckt und den vorbereiteten Spanngummi befestigt.

Nun war Zeit, das Lager mit Hilfe eines passgenauen Rohres auf die untere Gabelbrücke aufzuziehen, was dank unserer recht professionell eingerichteten Werkstätte kein Problem war. Rohmaterial, das passgenau gemacht werden kann, ist genug vorhanden.

Das Lager gut fetten, dann beiseite legen und die obere Lagerschale in Angriff nehmen. Der Lagerring passte schon ohne Kleber so perfekt, als wäre er eigens für diesen Lagersitz gebaut worden. Nix mit ausgeleiert oder so. Also ohne Problem, nach gutem Anwärmen (aber nicht übertreiben!!) das obere Lager fertig gemacht. Geschafft. Alles passt perfekt!

Endlich konnte ich wieder daran gehen, die Gabel einzubauen, was keine Probleme darstellte (wenn man davon absieht, das ich beim Radeinbau draufkam das ich die Gabelbeine vertauscht hatte - verdammte Kacke!!!), dann endlich der große Augenblick.
Genüsslich holte ich das Vorderrad aus dem Wohnzimmer und baute es ein. Den Kleinkram wie Bremszangen, Befestigungen usw noch erledigt, dann alles penibel mit dem Drehmomentschlüssel angezogen - Fertig.
Sie steht wieder auf eigenen Beinen.
Das sämtliche Teile, die zusammengebaut wurden, vor dem Zusammenbau gereinigt wurden, das versteht sich von selber.
Das LKL ist natürlich noch nicht richtig eingestellt, das kommt erst noch, wenn ich damit wieder fahren kann. Das ist aber kein Problem, das geht schnell, wenn´s soweit ist.
Morgen werde ich noch die neuen Bremsbeläge einbauen, dann werde ich weiter sehen.

Click = Original Click = Original
Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original



2008.12.19 : Beginn Fußrastenanlage sanieren.
Da hat mich der Chef der Fa. Müller Importe gestern aber schön hochgenommen. Ich hatte die klappbaren Austauschfußrasten von Lucas mit den Racing Röhrchen bestellt und bekam einen Anruf der Fa. Lietz, der Zulieferer möchte mit mir selber sprechen. Also rief ich an und hatte den Chef am Rohr.
Ja, guten Tag, sagen sie mal, um welches Motorrad handelt es sich den eigentlich und welche Rasten sind den jetzt montiert... uswusw.

Die Dame vom Lietz hatte sich wohl etwas missverständlich ausgedrückt (obwohl sie sonst recht kompetent ist!) bei der Bestellung meiner Teile, so wollte der Mann den Besitzer selber sprechen. "Sie wissen ja", meinte er, "die Weiber kennen sich doch nicht aus"! Dann meinte er noch zum Abschluß, dieses Jahr wird das eh nix mehr, ist ja bald Weihnachten. War mir aber egal, für mich kommt ja auch Weihnachten.

Heute, gegen 10 Uhr, Anruf vom Lietz. Meine Fußrasten sind da!!
Ich, noch halb verschlafen: "Was??? Der Sack hat doch gesagt, das wird heuer nix mehr"!! Da hat er mich wohl angelogen. 
Das war mir jetzt eine "Dankes Mail" wert. 

Hab heute die ganze Anlage vom Motorrad geschraubt, erstmal alles einigermaßen gereinigt und total zerlegt. Die verbogenen Hebel (Brems- und Schalthebel) sind durch neue ersetzt, die Alten bleiben als Reserve.
Werde, so weit es möglich ist, alles polieren und schön herrichten.
Da ist mir wenigstens dabei nicht kalt, denn das geht alles im Haus.

Click = Original
Die Bestandteile der Fußrasten Anlage mit den neuen Teilen.

Seltsam, ich wollte eigentlich die ganze originale Anlage gegen eine Andere tauschen. Aber je länger ich mich damit beschäftigt habe und je öfter ich mir die Originale angesehen hab, desto mehr hat sie mir gefallen.
Poliert und mit den goldenen Alu Teilen ausgestattet, wird sie recht hübsch, finde ich. 

Mal schauen, welche Teile ich als nächstes bekomme, dann gehts weiter.

 

2009.02.03 Schwinge ausgebaut.

Na endlich. Heute war ein recht passabler Tag, den ich zum Schrauben nutzte.
Muß ja wieder mal was weitergehen.
Das Hinterrad war ja schon heraußen, also konnte ich mich gleich an die Arbeit machen, die Kilo aufzuhängen und die Schwinge auszubauen.
Wieder, wie beim Lenkkopflager, hab ich die Kilo mit einem Strick auf ein Formrohr gehängt.

Die Arbeit war schnell getan, es war allerdings eine rechte Sauerei.
Ich faule Sau hab ja nie gerne geputzt, dafür hab ich jetzt den Dreck gefressen, der unter dem Kotflügel und auf der Schwinge geklebt ist.
Problem gabs keines.
Zeitaufwand inklusive Vorbereitung vielleicht 1.5 Std. Da ist aber die Putzerei der Schwinge und der Umlenkhebel mitgerechnet. 2 Dosen Bremsenreiniger gingen drauf.
Dann nochmals eine 3/4 Stunde, um den Dreck von den Fingern zu bekommen. 

Click = Original Click = Original Click = Original

Jann, beachte bitte die Schwinge.
Blitzsauber geputzt.

 

Hab jetzt schnell die Kettenräder fotografiert.
Sie lagen die ganze Nacht neben dem Bett - weil sie so schön sind. wub.gif

Click = Original

Sabine, du fragst, warum Gold?
Ehrlich gesagt, das hat mit funktionell und so weiter schon lange nix mehr zu tun. Mir gefällt ein schönes Stück Technik, und wenn es noch dazu eine schöne Farbe hat, um so besser.
Ich bin lange vor dem Motorrad gesessen und hab mir ausgedacht, wie dies oder jenes aussehen soll. Da kam ich auf goldene Schrauben und jetzt auf das goldene Kettenrad mit einer goldenen Kette.

Es ist nix weiter als ein riesen Vogel.
Aber das wichtigste ist, dass es mir Freude macht.
Ohne dieser Freude würde sich dieser, inzwischen schon gewaltige, Aufwand doch gar nicht rentieren. Ist doch nichts weiter als ein altes Motorrad.

Aber es war mein erstes neues Motorrad und es war damals eines der schnellsten und stärksten Motorräder der Welt. Mit 18 hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mal so ein Motorrad besitze. Vielleicht hab ich gerade deshalb diese FZR noch immer?

Da steckt unheimlich viel Herz dahinter, kein wirtschaftliches oder gar Logisches Denken. Nur die Freude am besitzen.

Ach ja, es gibt noch eine Neuigkeit.
Die Kette aus Bielefeld:

Click = Original

532 mit 110 Rollen.

20. Feb 2009

So, die Kilo steht wieder auf den eigenen Beinen. 
Kurz nach 9 Uhr ging ich in die Garage, gerade vorhin stieg ich aus der Badewanne. Geschneit hat es wie blöde, meistens war Schnee am Motorrad. 

Viele Worte, kurzer Sinn (ich muß mir ja auch etwas für die Umbau Story im Blog aufheben  )

Hier einige Bilder:

Umgebaute Schwinge von Emil Schwarz:

Click = Original Click = Original

Montage Kettenritzel, Kette und Schwinge:

Click = Original Click = Original Click = Original

So weit, so gut.
Dann gabs Probleme.
Die Hülsen des Umlenkhebels passten weder in den Rahmen noch ins Federbein. Der Rahmen war um 0.55mm zu schmal, die Aufnahme des Federbeines um ganze 2.20mm. Kann aber auch sein, dass die Hülesn einfach zu lang waren.

Also ab in den Keller, die Drehbank eingerichtet und los gings.
Herr Schwarz hätte seine Freude mit der Präzision der Teile. Aber irren ist menschlich! Schwamm drüber.

Das folgende nennt man in Österreich Präzisionsarbeit:

Click = Original Click = Original Click = Original Click = Original

Als alles fertig verschraubt war, konnte erstmals seit längerem der Heber hinten angesetzt werden. Die Arbeit an der Schwinge nahm langsam ihr Ende:

Click = Original Click = Original

Jetzt stand sie, wenn auch noch nicht auf den eigenen Beinen.
Das änderte sich gleich:

Click = Original Click = Original

Da steht sie nun.
Leider stecken hinten die Bremskolben. Möglicherweise nur, weil es so kalt ist. Kann aber auch sein, dass da was nicht stimmt.
Ich hab die Beläge heraußen gelassen und werde das mal anschauen.

Aber ein großer Schritt ist wieder getan.

07. März 2009


So, bin seit 06:00 auf den Beinen und hab die Frontverkleidung montiert.
Scheinbar lag bei der Kilo ein (wenn möglicherweise auch nur kurzfristiger) Fabrikationsfehler vor. 
Ich glaube, ich hab den Grund gefunden, warum es die Scheibe immer wieder sprengt und auch, warum die oberen Ausleger der Verkleidung gebrochen sind.

Vorgang der Montage: (Michael, könnte für deine Kilo interessant sein)
Ich hab jetzt ZUERST die Klarsichtscheibe an die Verkleidungsmaske montiert. Zur Montage hab ich die Oiginal Schrauben und Muttern genommen.
Normal drückt die Mutter direkt auf die Klarsichtscheibe, was ich als Käse empfinde. Ich hab die Schraube durch die Verkleidung und Scheibe geschoben, dann einen kleinen Gummiring auf die Schraube geschoben und erst dann die Mutter drauf gedreht. Jetzt wird der Druck weicher weitergegeben und etwas gedämpft!
Die Gummiringe sind aus einem Sortiment, das es in jedem Auto- und Motorrad Zubehörshandel gibt. Es ist eine Plastikschachtel, in der mehrere Hunder Ringe in verschiedenen Größen sortiert sind und kosten einen Pofel. 

Michael, ich glaube, das ist auch für deine Kilo eine gute Idee. 

Als ich dann den Instrumententräger in die Verkleidung schob, bemerkte ich den Fehler, der ganz sicher ab Werk mitgeliefert wurde.
Sie oberen Ausleger, die zugleich auch als Halter für die Spiegel dienen, sind um einige Winkelgrad verdreht, so das die Verkleidung mit der Scheibe dadurch ständig unter Spannung stand. Daher auch die immer wieder, ohne ersichtlichen Grund, auftretenden Scheibenrisse in dieser Gegend. Beide Ausleger waren um die gleichen Winkelgrade falsch gedreht, ergo vermute ich einen Fehler in der Vorrichtung im Werk. 

Die Ausleger lassen sich aber ganz leicht mit einer Kombi Zange zurecht drehen. Sind nur wenige Millimeter, aber die haben es in sich.  

Zuletzt montierte ich die Frontverkleidung an die Kilo und steckte alle Kabelstecker zusammen. Bin schon neugierig, was ich dabei ruiniert hab, denn mir ist folgendes passiert. 
Die Kilo ließ sich nicht starten, wie gestern.
Bei der Kontrolle der Kabelstecker ........  ........ist mir aufgefallen, dass ein weißer mit einem schwarzen verbunden war. 
Folgerichtig kombinierte ich, dass es das normal nicht geben darf und fand auch, wie erwartet, eine weitere Verbindung schwarz/weiß. 

Ich glaub, ich werde langsam blind. Oder ich hatte noch so einen Schlaf. 
Jetzt klickt zwar etwas aus den kleinen Kästchen links hinten, aber starten geht nicht. Kann aber auch sein, dass nur die Batterie eingegangen ist.
Ich lade sie gerade wieder auf und versuche es später nochmals.
Hoffentlich hab ich nix butt gemacht. 

Click = Original
Jetzt sieht sie langsam wieder wie ein richtiges Motorrad aus

Zur feier des Tages zeig ich euch etwas, was noch keiner gesehen hat. grins

Click = Original Click = Original

Man beachte den unterschiedlichen Winkel der Schwinge. 
Links war der Umlenkhebel am hinteren Loch des Rahmen montiert. Rechts, 2 Stunden nach der ersten Aufnahme, war er am vorderen Loch montiert.
Jetzt war auch der Seitenständer nicht mehr viel zu lang und die Kilo nicht mehr in Gefahr, am Ständer stehend umzufallen. 

Hoffentlich war dass das einzige Missgeschick, neben den Kabelsteckern von gestern.

Ich war eben mit der Kilo unterwegs. 100km leichte Einstell- und Testfahrt. lechz.gif

Click = Original
Donau bei Grein in OÖ

1. Die Hebelei für Schaltung und Bremse hab ich wieder so eingestellt, dass sie rein intuitiv zu bedienen sind. Passt wie angegossen.
2. Nichts ist auseinander gefallen. 
3. Gabel und Hinterradfederung haben nichts mehr mit der Serie gemeinsam. Sehr straff, aber nicht hart wie ein Brett. Hab scheinbar einen guten Berater gehabt.
4. Das Ding fährt sich wie ein 2rädriges Kart. 

Mehr kann ich noch nicht sagen. Die Strassen sind noch zu gefährlich.
Es sollte nur ein erster Test sein. Der ist bestanden.

Komisch, ich hab mich nicht mehr wohl gefühlt, ohne wenigstens einmal pro Woche in die Garage zu gehen und zu schrauben.
So hat meine gute Kilo nun, nach ungefähr 18 Jahren oder so, wieder einen Kettenschutz. Hab mir eine kleine Halterung aus Alu gebaut.
Jetzt hab ich ja nix mehr zu tun!!

Click = Original

 

Letzte Änderung:
2016-02-29 01:21
Verfasser:
Hannes
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