YZF 750 (1993 - 1994)
Recht lange ließ Yamaha die Fans auf einen alltagstauglichen Supersportler warten. Die ehrwürdige FZR 750R (OW01) war zwar der Überflieger auf der Rennstrecke, im Alltagsbetrieb aber zu kompromisslos. Und natürlich auch zu teuer, um weite Verbreitung zu finden, auch wenn der Gegenwert stimmte. Bis 1993 ließ Yamaha sich Zeit ein bezahlbares Superbike und damit eine handgezähmte Ausgabe einer Straßenrennmaschine auf den Markt zubringen.
YZF steht seit 1984 für Viertakt und Werks-Rennmaschine.
Mit handgeschweißtem Aluminiumdeltaboxrahmen und 130 Pferdestärken reichte es damals um bei den Acht-Stunden-Rennen von Suzuka die erste Geige zu spielen.
Tradition verpflichtet: Mit ca. 8.800 EUR stand die YZF 750R 1993 in der Preisliste, ein TOP‑ Angebot für einen alltagstauglichen Supersportler. Der "motorische" Urahn die FZ 750 war nach 10jähriger Bauzeit den Marktanforderungen nicht mehr gewachsen.
Aber das Motorkonzept wurde beibehalten. Der bärige Fünf‑ Ventieler mit 40° nach vorn geneigten Zylindern (Genesis) erreichte Spitzenfahrleistungswerte bei handzahmen und präzisem Handling. Maßgeblichen Anteil an der unangestrengten Kraftentfaltung hat die in der FZR 750R entwickelte EXUP‑Walze (Exhaust‑Ultimate‑Power‑ Valve), die Drehzahlabhängig den Auslassquerschnitt reguliert. Die Walze verengt den Querschnitt bei niedrigen Drehzahlen um einen höheren Abgasgegendruck zu erzeugen, was für besseres Ansprechverhalten und besseren Durchzug sorgt. Verbaut war der Motor in einem Aluminium‑ Brücken‑ Rahmen, der wegen seiner Form "Deltabox" genannt wurde.
Einen deutlichen Schritt weiter in Richtung Rennstrecke ging die YZF 750 SP (Sport Produktion). Als Basismaschine für den Rennsport ist sie mit Flachschiebervergasern und Sensoren für die Drosselklappenstellung und die Gangwahl ausgerüstet, die der CDI die Informationen liefern um eine maßgeschneiderte Zündkurve zuliefern. Ein Sechsgang‑ Renngetriebe und ein volleinstellbares Fahrwerk sind Grundausstattung bei der SP, wobei das Federbein vom Edelfahrwerkkomponentenhersteller Öhlins stammt. Mit ca. 11.400 EUR schlug sie allerdings 1993 deutlich zu Buche und war wahrlich kein Schnäppchen, erklärt allerdings die heutigen Gebrauchtpreise für eine guterhaltene SP. Damals galt sie naturlich als ein Muss für jeden Sportrennfahrer, die auf der Piste auf guten Durchzug aus Drehzahlen unter 6000 U/min keinen Wert legen, dafür aber auf die rasiermesserscharfe Gasgriffdosierung der Flachschiebervergaser. 125PS und 80Nm in der ungedrosselten Version in Tateinheit mit 194kg Trockengewicht waren ein Wort. Diese Eckdaten ermöglichten eine Beschleunigung aus dem Stand auf 100km/h in 3,1 sec. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 254km/h. Für den Sprint auf der 400 Meter‑ Distanz benötigt die YZF 750SP lediglich 11,1 sec, ja wenn die versprochene Leistung auch wirklich zur Verfügung steht. Die meisten Modelle der Baujahre 1993 und 1994 hatten Probleme die Nennleistung zu erreichen. Die Modellpflege sollte Abhilfe schaffen.
Technische Daten |
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Messwerte |
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YZF 750R 1993
YZF 750R 1994
YZF 750SP 1993/94
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